In den Industrieländern hat sich eine Lebensweise entwickelt, die stark von Stress geprägt ist. Dieser Stress ist uns zur Gewohnheit geworden. Er gehört einfach zu unserem Leben dazu.
Gewisse Arten von Stress lassen sich auch leicht ertragen und sind Teil der Aufgaben, die wir täglich bewältigen müssen. Diesen Stress gleichen wir an anderer Stelle durch erfreulichere Erlebnisse wieder aus.
Wenn der Stress uns aber überfordert – dazu gehören z.B. auch die Ängste, die durch die Diagnose bei schweren Krankheiten entstehen, vor allem bei Immunkrankheiten (über die oft gesagt wird, dass sie unheilbar seien) – dann fangen wir unmerklich an, eingeschränkt zu atmen. Die Atmung wird flach, unruhig und oft stockt sie. Der innere Stress kann dazu führen, dass wir nicht richtig ausatmen, so, als dürften wir uns nicht die Zeit dafür geben.
Es bietet sich an, der eigenen Atmung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und uns dadurch selbst direkt zu ‚entstressen‘. Das kann man lernen … und der Körper wird sich nach regelmäßigem Üben eine effektivere Atmung aneignen. Unser Organismus hat sich nämlich im Laufe der Evolution seine ganz eigene Intelligenz erschaffen. Und die ist grösser, als wir vollständig begreifen.
Zur Verbesserung der Atmung bieten wir im Centro de Chi Kung Übungen in Bewegung (Qi Gong) an, stehend, im Liegen und im Sitzen, die direkten Einfluss auf das Atem- bzw. Energiezentrum unseres Körpers nehmen. Im Sinne der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) nennt man dieses Zentrum auch ‚Dantian‚. Es befindet sich zwei fingerbreit unter dem Bauchnabel im Bauchraum.
Hier ist unser Körpermittelpunkt, in dem ein intensiver Austausch der körpereigenen Lebensenergien stattfinden kann … um so mehr, wenn wir lernen, diesen konzentriert zu steuern. Im Rahmen dieser gelenkten Aufmerksamkeit auf das Dantian werden wir auch auf das Becken eingehen. Die Bewusstmachung bestimmter Beckenstellungen in entsprechenden, speziellen Bewegungen kann (insbesondere für Männer!) von besonderem Wert sein, um Blockaden zu lösen. Das ist nicht schwierig … wir müssen es nur tun! Es ist wirklich leicht zu erlernen, muss dann aber auch regelmässig geübt werden.
Im Spiel mit der Atmung lernen wir, diese Lebensenergie, unser Qi, dahin zu bringen, wo wir es haben wollen. Das Beobachten unserer Bauchdecke, die sich beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt, spielt dabei, in unserem besonderen Anliegen, eine wichtige Rolle.
Außerdem werden Sie lernen, Ihr Übungsprogramm so zu gestalten, dass sich Ihre Sauerstoffaufnahme verbessert. Aus sportwissenschaftlicher Sicht unterstützt die Sauerstoffaufnahmefähigkeit Ihren gesamten Organismus, d.h. auch Ihre Abwehrkräfte.
Wir nähern Ihre Atmung an eine Yin/Yang Harmonie, die Ihnen ganzheitlich gut tun wird.
Zum Thema Körpergefühl: Falls Sie noch nie Qi Gong gemacht haben, rate ich Ihnen, die erste Stufe des autogenen Trainings zu erlernen, bevor Sie ins Centro de Chi Kung kommen. Geben Sie sich ein wenig Zeit. Wenn Sie das kennengelernt haben, und das können Sie innerhalb von zwei Wochen realisieren, dann wird es Ihnen leichter fallen, in eine tiefe Entspannung zu kommen. Die Erlebnisse, die Sie dann hier vor Ort haben, werden dann sehr wahrscheinlich intensiver sein. Das soll aber keine Bedingung sein, eher eine Empfehlung, um einen leichteren Zugang zum Fühlen des Qi Gong zu erlangen …
Das Fühlen Ihres Körpers im Qi Gong, das Fühlen Ihrer inneren Kräfte, ist m.M.n. das Geheimnis und der Schlüssel zur Unterstützung und möglichen Verbesserung ihrer Gesundheit. Durch die regelmässigen Wiederholungen der Übungen werden nicht nur die Bewegungsmuster im Gehirn gespeichert. Es ändern sich auch die Reaktionsmuster Ihres Körpers auf die Langsamkeit der An- bzw. Entspannung der Muskeln im Zusammenspiel mit der Atmung. Mit anderen Worten: Ihr Organismus erinnert sich beim Üben des Qi Gong an das Wohlgefühl, das Sie (Ihr Geist) ihn nach regelmässigem Üben gelehrt haben.